
Felicitas Anthamatten
Meine lieben Klienntinnen und Klienten
Interessierte Leserinnen und Leser!
Am 13. Juni habe ich meinen letzten Newsletter veröffentlicht. 7 Wochen ist das her. Ich habe versprochen über das Element Erde zu schreiben, wie wir es stärken können und es so unser Element Metall nährt und unser Element Wasser kontrollieren kann.
Doch letzte Woche ist mir etwas passiert. Heute möchte ich euch davon erzählen. Wie einige von euch wissen, arbeite ich auch an der Schule – als Schulische Heilpädagogin. Nun sind Schulsommerferien! Alle Bekannten und Freundinnen wünschen mir schöne Sommerferien! Ich habe aber keine Ferien, denke ich ein bisschen betrübt. Ich brauche keine Ferien, rede ich mir ein. Viel lieber möchte ich in meiner Praxis arbeiten, mit meiner Praxis an einen neuen Ort ziehen, die Praxis einrichten, in der Schule mein Zimmer aus- und aufräumen, ins Wallis fahren und meiner Mutter helfen, die Ferienwohnung ausmisten und ausräumen; sie müsste dringend renoviert werden – ist immerhin gleich alt wie ich :-). Dazwischen koche, putze und wasche ich in meinem Haushalt mit 3 Kindern. Dann sollte ich noch Einiges erledigen, damit das neue Schuljahr für alle 4 Familienmitglieder reibungslos beginnen kann. So denke ich mir das. Ich erlaube mir, an 3 Halbtagen an den See zum Schwimmen zu gehen und an 2 Tagen im Wallis wandern zu gehen.
So denke ich mir das alles und warte ungeduldig vor dem Einwohnermeldeamt in einer Schlange mit Abstand. Nach 20 Minuten verlasse ich unverrichteter Dinge das Stadthaus zum Hinterausgang wie coronabedingt empfohlen. Ich halte Ausschau nach den Öffnungszeiten – und stürze zu Boden. Ich habe eine Stufe mitten auf der Bodenebene übersehen. Heftigste Schmerzen am Fuss lassen mich auf dem Boden bleiben. Ein junger Mann aus der Warteschlange bringt mir einen Stuhl. Dankbar für die Unterstützung stemme ich mich daran hoch und setze mich hin. Doch mir wird schwarz vor den Augen, mein Kreislauf sinkt …… Ich liege wieder auf dem Boden.
Genau 24 h später weiss ich es: Meine Bänder sind angerissen und mein Sprungbein ist angebrochen. Also, alles nur ange…., doch meine Pläne sind geplatzt. Mist! Ich muss doch, sollte doch! Warum musste das jetzt sein?
Ich habe dann Schmerzmittel genommen, das Bein hochgelagert, den Schalenstiefel ausgezogen und wieder angezogen – und nachgedacht, in mich hineingespürt. Zuerst war Ärger und Wut zu spüren, dass ich in meinen Plänen so ungefragt ausgebremst worden bin. Und dann war es da. Ganz plötzlich, ganz einfach, ganz konkret: Ich wurde abgebremst! Das Tempo war zu schnell! Ich hatte wohl meinen «Auto-Motor» nicht mehr unter Kontrolle. Es fiel mir wie Schuppen vor den Augen: Meine Pläne sind mir zu viel, mein Vorhaben überfordert mich. Ich möchte doch ein paar freie Tage. Ich brauche ein paar Erholungstage! Da ich mir das nicht eingestehen konnte, hat mein Körper die Handbremse angezogen. Nun bleibt mir nichts anderes übrig als von meinen Plänen loszulassen. Nun bin ich aufgefordert, bestimmte Dinge zu delegieren, andere Begebenheiten loszulassen, neue Situationen zu schaffen.
Seither mache ich meine täglichen Übungen am Morgen, führe die Makkoho-Dehnungsübungen mit meinem Schalenstiefel durch. Ja, das geht. Ein Video folgt später. Ich widme mich dem Metallelement, um mich im Loslassen zu stärken. Damit ich mir weiterhin Klarheit verschaffen und Ordnung in mein Leben bringen kann. Ich widme mich auch dem Element Erde, denn Erde nährt das Metall.
Und somit komme ich also doch noch zur Erde.
Mit den Makkoho-Dehnungsübungen geht es mir folgendermassen: Die Metall-Übung fällt mir am leichtesten, interessanterweise. Die Wasserübung am schwersten. Mit den Herzübungen kann ich mich sehr gut anfreunden. Die Erdübung war am Anfang sehr harzig, inzwischen geht es besser; bei der Holzübung verspüre ich einen klaren Dehnungsschmerz. Nun mache ich die Erdübung einseitig, das Bein im Schalenstiefel bleibt gestreckt am Boden – und wieder ist sie harzig. Das sieht doch ganz danach aus, als würde es mir gut tun, meine Erde etwas zu stärken. Wie kann ich das machen?
Zuerst geht es darum, meinem Körper die verdiente Ruhe zu geben, mich um meinen Fuss und das Knie zu kümmern. Natürlich kümmere ich mich auch um meine Seele, versuche mir Gutes zu tun. Es bedeutet, meine schlechte Laune, meine Verstimmung, die ich seit dem Unfall habe zu akzeptieren. Nach ein paar Tagen gelingt es mir, mir selber gegenüber Mitgefühl zu zeigen. Ich fühle mit meinem Körper mit, vor allem mit meinem rechten Fuss und linken Knie. Beide erleiden noch etwas Schmerzen; ich kann deren Schock richtiggehend erspüren. Ihnen widme ich meine Aufmerksamkeit. Ich reibe mein Knie ein, streichle meinen Fuss, massiere ihn vorsichtig, lasse ihn auslüften bevor ich ihn wieder umsichtig in den Schalenschuh einpacke. Dann kommt meine Seele dran. Ich zeige auch ihr gegenüber Mitgefühl. Ich sage dieselben Worte, die ich einer lieben Freundin sagen würde: Du hast einen Schock erlebt, erhole dich, ruhe dich aus, du musst jetzt gar nichts tun und vor allem bist du nicht schuld, diese blöde Stufe ist schuld, die sollte da gar nicht sein. Ich glaube einfach, dein Körper und deine Seele haben beide etwas Ruhe gebraucht, und diese Ruhe bekommen sie nun. Es tut Dir gut.
Mitgefühl mit mir selber ist sehr wertvoll . Mitgefühl gehört zum Element Erde.
Die Erde stärken bedeutet, mich zu erden und in meiner Mitte zu sein. Um wieder zu meiner Mitte zu finden verhalf mir die letzte Shiatsubehandlung ausgesprochen gut. Mich erden kann ich momentan durch die täglich ausgeführten Meridian – Dehnungsübungen und das anschliessende meditieren. Auch das Kochen erdet gut. Danach ist es wichtig, das Essen mit den Lippen zu schmecken, langsam und genüsslich zu kauen, um so die Nahrung gut aufnehmen und verdauen zu können. Erdige Nahrungsmittel sind unter anderem folgende: Süssreis, Hirse, Mais, Gerste, Fenchel, Rüebli, alle Kohlsorten, Süsskartoffeln, Stangenbohnen, Erbsen, Kartoffeln, Aubergine, Zucchetti, Peperoni, Butter, Ei, Käse, Kuhmilch, Sahne, Tofu, süsse Äpfel, Honigmelone, Papaya, Aprikose, Pfirsich, Kaki, Mango, Wassermelone, Trauben-, Apfel- und Gemüsesaft, Fenchel- und Süssholztee, Malzbier, Honigwein, Likör.
Wer gerne singt, darf sich das ungeniert erlauben, im WC, im Wald, unter der Dusche, unter der Maske :-).
Tanzen gehört zwar eher zum Feuer, doch kann Tanzen mit Stabilitätspositionen sehr erden; also ein Wechselspiel zwischen instabilen und stabilen Positionen und Bewegungen, immer wieder stabile Beinpositionen einnehmen und mit Oberkörper, Arme, Kopf freigiebig tanzen. Die stabilen Positionen können natürlich auch mit einem Bein und einem Arm ausgeführt werden. Da sind Ihnen keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist, dass Sie eine für sich unterstützende Musik abspielen. Dazu sich ausgiebig bewegen, die Füsse fest aufsetzen und zwischendurch stampfen kann sehr heilsam aufs Gemüt wirken.
Ich werde auf meiner Webseite später ein Video hinzufügen. Dieses dokumentiert meine täglichen Übungen, die Meridian-Dehnungsübungen mit Gehgips ausgeführt und meinen Versuch, mit Gehgips erdend zu tanzen.
Es grüsst Sie ganz herzlich
Ihre Shiatsu Therapeutin!
Felicitas Anthamatten
